Stiftungsbericht 2017
Stiftungsbericht 2017, Nr. 11, April 2018
Frischer Wind weht durch Weckelweiler!
Aufbruch in eine Phase der Neugestaltung von „Weckelweiler 2.0“
Zum Geleit
Mit dem o.g. starken und positiven Statement hatte das Team der Ambulanten Dienste und dann auch wir als Stiftung unseren Newsletter zu Weihnachten 2017 betitelt. An vielen Stellen war damals eine motivierende Aufbruchsstimmung zu verspüren, der auch wir uns nicht entziehen konnten.
In unserem letztjährigen Stiftungsbericht hatten wir die Frage in den Raum gestellt, wie wir die Einrichtung in der damaligen Phase der Verunsicherung überhaupt sinnvoll unterstützen können. Heute sind wir davon überzeugt, dass wir mit dem Projekt zum Bau der altersgerechten Wohnanlage in der Heimstraße 6, im Zentrum von Weckelweiler, einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von „Weckelweiler 2.0“ leisten können. Insbesondere von der „KulturScheune“ erwarten wir uns als Gemeinschafts- und Veranstaltungsraum eine Initialwirkung für die Wiederbelebung von Weckelweiler als ein Ort künstlerischer und kultureller Aktivitäten.
Wir freuen uns sehr über die offene und konstruktive Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand der Einrichtung, Frau Petra Bittinger und Herrn Prof. Steffen Koolmann sowie Herrn Dieter Einhäuser als Aufsichtsratsvorsitzenden. Das wird uns helfen, die vor uns liegenden Projekte gemeinsam erfolgreich zu bewältigen.
Vor diesem Hintergrund sehen wir als Stiftung selbstbewusst und zuversichtlich in die Zukunft!
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Entsprechend der gemeinsam mit dem Stiftungsrat beschlossenen Strategie, sich zukünftig mehr im Bereich von Wohnimmobilien in und um Weckelweiler zu engagieren, haben wir in 2017 die Planung der Wohnanlage für altersgerechtes Wohnen in der Heimstraße 6 in Weckelweiler intensiviert und das Architekturbüro Braunmiller aus Gerabronn mit der Ausgestaltung beauftragt. Am 27.11.2017 hat dann die Stiftung das Grundstück mit dem Ziel erworben, es in das Bauvorhaben in Form einer Erbpachtlösung einzubringen.
Nach gegenwärtigem Stand der Planung umfasst das Projekt den Bau von 11 barrierefreien Wohnmodulen (1-Zi.-Apartments) sowie den Ausbau der alten Scheune zu einem Gemeinschafts- bzw. Veranstaltungsraum (Arbeitstitel „KulturScheune“), der auch als Probe- bzw. Übungsraum für Musik- und Tanzgruppen genutzt werden kann. Besonderes Augenmerk haben die Architekten auf die Anordnung der Apartments und der Zugangswege auf dem Hanggrundstück gelegt. So werden alle Apartments ohne Treppenstufen auf einem breiten, bei Bedarf auch mit einem Umzugs- oder Krankenwagen befahrbaren Weg erreichbar sein. Die Einheiten sollen an Eltern, Angehörige oder der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler e.V. nahe stehenden Personen verkauft werden. Kaufinteressenten möchten sich bitte an die Stiftung wenden!
Im Hinblick auf den möglichen Erwerb eines Apartments in der o.g. Wohnanlage haben wir am 30.06.2017 aus der Treuhandstiftung Suess das sog. „Holzhaus“ am Feuersee 10 in Weckelweiler an Herrn Steffen Feuerstack verkauft. Wir freuen uns ganz besonders darüber, dass er dadurch seinem Vater und „Gründungsvater“ der Einrichtung, Herrn Dr. Wolfgang Feuerstack, die Möglichkeit geben konnte, wieder nach Weckelweiler zurückzukehren und dort seinen Lebensabend zu verbringen.
Im Kalenderjahr 2017 wurden eine Reihe von Beschlüssen gefasst und konkrete Maßnahmen umgesetzt, die wir an dieser Stelle herausheben wollen:
- Herauszuhebende Unterstützungsleistungen wurden für die Finanzierung des Eigenanteils „ABW-Bus Amlishagen“ sowie eines „Führerscheins“ für einen Betreuten geleistet. Wir freuen uns, damit ein Stück gelebte Inklusion unterstützt zu haben.
- Im September 2017 hat der Stiftungsvorstand ein Konzeptpapier mit der Anregung zum Aufbau eines „Anthroposophischen Kultur- und Therapiefonds“ entwickelt und der neuen Vorstand der Einrichtung übergeben.
- In der Dachstiftung und der Treuhandstiftung Suess haben wir in 2017 weitere Beträge der Rückstellung der „Rücklage für altersgerechtes Wohnen“ zugeführt.
Zum 31.12.2017 weist der Stiftungs-Finanzbericht ein Vermögen von EUR 1.148.306,42 aus, das sind EUR 80.380,81 oder 7,5 % mehr als zu Beginn des Jahres. Dieser Vermögenszuwachs erfolgte im wesentlichen durch Zustiftungen von fast EUR 48.000 und den Verkauf des „Holzhauses“ bei den Treuhandstiftungen Mayer und Suess. Den Gewinn aus dem Verkauf des Holzhauses haben wir dem Stiftungsstock zugeführt.
„Altersgerechtes Wohnen“ wird für die Stiftung ein zentrales Zukunftsthema, das wir finanziell begleiten wollen. Daher wurden auch hier die entsprechenden Rücklagen weiter aufgebaut. Sie betragen Ende 2017 insgesamt EUR 64.120,59.
Dachstiftung und Treuhandstiftungen haben in 2017 Unterstützungszahlungen in Höhe von insgesamt EUR 9.752,65 geleistet. Es wurden im Wesentlichen Zuschüsse zu Brillen, Hörgeräten und therapeutischen Einzelmaßnahmen gewährt, die von den Betroffenen nicht erbracht werden konnten. Der ABW-Bus der Außenwohngruppe Amlishagen war mit EUR 5.818,79 der mit Abstand größte Förderbetrag, den die Stiftung ausgezahlt hat.
Aufgrund der niedrigen Kapitalmarktzinsen erlauben wir uns, Sie auch dieses Jahr wieder auf die Möglichkeit einer Spende hinzuweisen, die konkrete Hilfestellungen an bedürftige Betreute ermöglicht. Außerdem danken wir allen Spendern und Stiftern auch im Namen aller unterstützten Betreuten, deren Lebensqualität wir in 2017 durch ihre finanzielle Unterstützung verbessern konnten!
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen einen Überblick über die Stiftungsarbeit in 2017 geben konnten, und freuen uns, wenn wir Sie bei Ihren Überlegungen zu einer Unterstützung der Stiftung beraten können. Neben einer klassischen Spende, einer Zustiftung oder der Gründung einer eigenen (zweckgebundenen) Treuhandstiftung kann auch durch testamentarische Verfügungen Gutes mit steuerlich vorteilhafter Wirkung bewirkt werden.
Dr. Henning Pfaffhausen (Vorsitzender des Vorstands),
Dr. Martin Brünger (Stellvertretender Vorsitzender),
Hanns J. Proenen (Finanzen)